Geschichte
Der Anfang
Die Anfänge von Alt und Jung liegen in den späten 70er / frühen 80er Jahren. Als Alternative zu den damaligen Pflegeangeboten entstand der Verein Freie Altenarbeit, in dem sich Angehörige, Pflegekräfte und zu Pflegende zusammensetzen, um eine würdevolle und vor allem selbstbestimmte Pflege zu organisieren. Allerdings kam dies an seine Grenzen, wenn der Pflegeaufwand zu groß wurde. Als Alternative blieb damals auch für junge Menschen nur ein Heimplatz.
Die erste Hausgemeinschaft
Es entstand die Idee einer Hausgemeinschaft, in der Pflegekräfte und Menschen mit und ohne Pflegebedarf zusammen in einem Haus wohnen und man sich gegenseitig hilft. So startete die Suche nach einem geeigneten Haus. Und anders als damals üblich, sollte dieses Haus nicht abseits im Grünen liegen, da eine günstige Verkehrsanbindung, naheliegende Einkaufsmöglichkeiten und ein Frisör um die Ecke wichtiger waren als Karnickel morgens auf der Wiese.
In den turbulenten 80ern gab es diverse Initiativen gegen die auch damals schon vorhandene Wohnungsnot, die auch vor Hausbestzungen nicht zurückschreckten. Ein Haus, das abgerissen und einem Parkplatz weichen sollte, war ein Haus von 1840 im alten Kern von Schildesche. Dort entstand durch eine Hausbesetzung die erste Hausgemeinschaft: Straßenbahn, Geschäfte, Parks und Freizeitangebote direkt um die Ecke. Anfangs vor allem von der Nachbarschaft noch kritisch beäugt entwickelte sich die Idee weiter. Wichtige Prozesse wurde geführt und gewonnen. Vor allem wurde anerkannt, dass die Pflege in einer Hausgemeinschaft ambulant stattfindet.
Die Idee wird erwachsen
Ende der 80er Jahre löste sich der Verein Freie Altenarbeit auf und es entstanden drei neue Vereine. Einer davon der spätere Alt und Jung e.V.. Anfang der 90er Jahre gab es schon vier „Alt und Jung WGs“. Mit der Einführung der Pflegeversicherung gab es einen Schub im ambulanten Bereich. Parallel wuchs die Idee der Pflegewohngemeinschaften – auch in anderen Städten. Es gab sehr viele Anfragen nach dem Konzept und in der Hausgemeinschaft in Schildesche gab es regen Besuchsverkehr.
Ebenfalls in den 90er Jahren gab es die ersten Menschen, die im Rahmen der Eingliederungshilfe begleitet wurden. Dieser Bereich wurde wegen der vielen Anfragen weiter ausgebaut und professionalisiert. Seit Ende der 90er Jahre war es ein eigenständiger, großer Angebotsbereich von Alt und Jung.
Alt und Jung wurde zu Alt und Jung Soziales
Als der Verein Alt und Jung e.V. zu groß wurde, gab es eine Teilung in Alt und Jung Nord-Ost und Süd-West, die zwar kooperativ verbunden sich aber sehr unabhängig voneinander entwickelten. Mittlerweile gibt es die beiden Vereine nicht mehr. Sie haben die Umbrüche in der Pflegelandschaft nicht überlebt.
Aus der Insolvenz des Vereins Alt und Jung Nord-Ost e.V. haben MitarbeiterInnen der Eingliederungshilfe zum 1. Mai 2023 den neuen Verein Alt und Jung Soziales e.V. ausgegründet. In ihm wurde der gesamte Eingliederungshilfebereich fortgeführt. Die erfahrenen KollegInnen wurden übernommen und es fand eine Rückbesinnung auf die alten Grundwerte des Vereins statt. Und nun sind wir hier und können ihnen professionelle Hilfe mit Tradition anbieten.